Stammzellen gegen Parkinson – Fortschritte in der Bekämpfung neurodegenerativer Erkrankungen

Es gibt unterschiedliche Formen neurodegenerativer Erkrankungen, die beiden bekanntesten sind Alzheimer und Parkinson. Beide Krankheitsformen treten mit zunehmendem Alter auf und sind medizinisch unumkehrbar. Die Stammzellforschung entwickelt neuerdings Behandlungsmethoden gegen Parkinson und erste Tierstudien verzeichnen große Fortschritte[1]. Stammzellen aus Nabelschnurblut sind einfach in der Einlagerung und ein Hoffnungsträger in der Bekämpfung von Krankheiten des zentralen Nervensystems.

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Neurodegenerative Erkrankungen

Neurodegenerative Erkrankungen[2] sind ein Sammelbegriff für unterschiedliche Störungen im zentralen Nervensystem, beispielsweise chronische Entzündungen oder Mutationen. Besonders Alzheimer und Parkinson sind häufig Begleiterscheinungen des Älterwerdens. Störungen im Nervensystem hinterlassen Spuren und führen zu Zellschädigungen. Die Schädigungen treten je nach Krankheitsart an verschiedenen Stellen im Gehirn auf und drücken sich bei den Betroffenen unterschiedlich aus. Während Alzheimerpatienten anfangs mit Symptomen der Vergesslichkeit und Desorientierung zu kämpfen haben, bringt die Parkinson-Erkrankung eine schleichende Schüttellähmung hervor[3].

Verlauf der Parkinson-Krankheit

Von Parkinson sind rund 1 % der Weltbevölkerung über 60 Jahre betroffen. Sie ist eine Krankheit, die sich im Alter aufgrund des Absterbens der Dopamin produzierenden Nervenzellen entwickelt. Kennzeichen für diesen Prozess sind zunehmende Unsicherheiten im Bewegungsablauf – beispielsweise Zittern, Gangunsicherheit oder Muskelstarre. Parkinson entsteht vorrangig zwischen dem 50. und 79. Lebensjahr, in Deutschland sind zwischen 300 000 und 400 000 von diesem Krankheitsverlauf betroffen[4].

Fortschritte in der Stammzellforschung

Der Forschungsstart[5][6] erfolgte mit gesunden Mäusen, bei ihnen konnte das Wachstum von Hirnstammzellen mithilfe einer Induktion von Stammzellen stimuliert werden. Diese Behandlungsform erhöhte nachweislich die Anzahl an Nervenzellen in der von Parkinson betroffenen Hirnregion. Ein Indikator für den Beginn einer Parkinsonerkrankung ist der abnehmende Geruchsinn, dieser konnte bei den Mäusen wiederhergestellt werden. Das sieht auf den ersten Blick relativ unspektakulär aus, jedoch geben diese Laborergebnisse einen entscheidenden Einblick mit welchen Methoden Nervenzellen regeneriert werden können. Nachdem der Mensch sich von der Maus deutlich unterscheidet, wurden in einer aktuellen Studie bei Menschenaffen pluripotente Stammzellen induziert. Dem Forscherteam der Universität von Kyoto gelang es die Symptome der Parkinsonkrankheit bei den Affen deutlich zu lindern. Für diesen Versuch wurden menschliche Stammzellen in Neuronen verwandelt, die den entscheidenden Neurotransmitter Dopamin produzieren können. Nachdem diese Neuronen in das Gehirn der Affen eingepflanzt wurden, verbesserte sich der Bewegungsablauf deutlich. Es konnte sogar nachgewiesen werden, dass diese Transplantation den Dopaminspiegel nachhaltig angehoben hat und die Neuronen das Dopamin langfristig produzieren.

Fazit

Was mit einer Maus begonnen hat konnte im Menschenaffen verwirklicht werden: eine deutliche Abnahme der Parkinsonbeschwerden. Die Regenerative Medizin arbeitet intensiv an Lösungen neue Therapieformen bei der Parkinsonkrankheit. Die Wiederherstellung von Nervenzellen durch Stammzelltransplantationen wird als des Rätsels Lösung gehandelt. Sobald diese Transplantationsform flächenmäßig beim Menschen angewendet werden kann, würde damit der schwere Krankheitsverlauf bei Parkinson abgeschwächt bzw. geheilt werden. Diese Fortschritte zeigen die Bedeutung der Stammzellforschung auf und ihre enormen Potenziale. Es gibt viele Gründe für eine Spende oder private Einlagerung deiner Stammzellen aus Nabelschnurblut, der Ablauf ist einfach, schmerzfrei und ein wichtiger Beitrag für die medizinische Zukunft.

 

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Literaturverzeichnis

Daadi, Marcel M.; Grueter, Brad A.; Malenka, Robert C.; Redmond, D. Eugene; Steinberg, Gary K. (2012): Dopaminergic neurons from midbrain-specified human embryonic stem cell-derived neural stem cells engrafted in a monkey model of Parkinson’s disease. In: PloS one 7 (7), e41120. DOI: 10.1371/journal.pone.0041120.

Gujral, Chirag; Minagawa, Yuuta; Fujimoto, Kurumi; Kitano, Hiromi; Nakaji-Hirabayashi, Tadashi (2013): Biodegradable microparticles for regulating differentiation of neural stem/progenitor cells for treatment of Parkinson’s disease. In: Journal of Controlled Release 172 (1), e126. DOI: 10.1016/j.jconrel.2013.08.200.

Jost, Wolfgang (2005): Therapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms. 3. Aufl. (UNI-MED science). Bremen: UNI-MED Verl.

MacCoy, Suzie (2001): Die juvenilen und Young-onset-Parkinson-Syndrome. Besondere Aspekte, Fragen und eine Herausforderung für Arzt, Patient und Angehörige. Wermelskirchen: WFT.

Nussbaum, Robert L.; Ellis, Christopher E. (2003): Alzheimer’s disease and Parkinson’s disease. In: The New England journal of medicine 348 (14), S. 1356–1364. DOI: 10.1056/NEJM2003ra020003.

Stem-cell hope for Parkinson’s (2015). In: Nature 519 (7541), S. 9.

[1] Stem-cell hope for Parkinson’s 2015.

[2] MacCoy 2001.

[3] Nussbaum und Ellis 2003.

[4] Jost 2005.

[5] Daadi et al. 2012.

[6] Gujral et al. 2013.

 


 

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