Tipps & Tricks: Was tun, wenn das Baby Schnupfen und Husten hat?
Die Herbst- und Wintermonate sind u.a. eine Zeit der Erkältungen. Und die gehen leider auch an deinem kleinen Knopf nicht einfach vorüber, insbesondere wenn er ältere Geschwister hat oder zusammen mit anderen Kindern fremdbetreut wird.
Leidet das Baby, leiden die Eltern mit. Es so verschnupft und damit atemlos zu sehen, ist schwer zu ertragen. Die Sorge ist groß. Dazu kommt, dass es sein Befinden ja erst sehr undifferenziert mit Jammern und Schreien kundtun kann. Und das zerrt natürlich ebenfalls an den Nerven.
Nase zu?
Nasen-, Ohr- und Augenkanäle sind bei Babys eng und eng miteinander verbunden. Ist die Nase zu, sind schmerzende Ohren und tränende Augen darum oft nicht weit. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass dein Baby in diesen Fällen nicht unbedingt direkt eine Ohren- bzw. Bindehautentzündung hat. Im Gegenteil – oft verschwinden die Beschwerden, sobald die Nase wieder frei ist. Das erreichst du auf verschiedene Art und Weise.
Der mechanische Weg
In den Babyabteilungen findet sich immer wieder verschiedenste Nasensauger,* die den Schleim auf mechanischem Weg entfernen sollen. Ihre Anwendung ist jedoch bezüglich Verletzungsrisiko und Erfolg stark umstritten. Sie eignen sich allenfalls für zähe, nicht für getrocknete Sekrete und sollten auf keinen Fall in die Nase eingeführt werden. Das Einführverbot gilt im Übrigen auch für Ohrstäbchen und Taschentuchspitzen, die letzten Endes viel mehr Sekret nach oben schieben als sie herausangeln.
Eine Verflüssigung des Schleims scheint also die Lösung zu sein. Und die kannst du z.B. durch die richtige Gesichtsmassage erreichen. Voraussetzung ist natürlich, dass dein Baby sie (dann) überhaupt toleriert.
Trinken, trinken, trinken
Gerade bei einer Erkältung ist Trinken das A und O für eine baldige Genesung, denn sie trägt zur Verflüssigung des Schleims entscheidend bei. Wer ansonsten nur zu bestimmten Zeiten zu trinken gibt, kann dann also ruhig eine Ausnahme machen und das Knöpfchen so häufig wie möglich stillen bzw. mit der Flasche füttern. Das Trinken mit verstopfter Nase ist eh so anstrengend, dass es oft nur ein paar Schlucke schafft, bevor es wieder eine längere Pause braucht.
Nasentropfen
Wenn du stillst oder noch unverbrauchte Vorräte an Muttermilch im Gefrierfach hast, kannst du einfach einen Tropfen Muttermilch in jedes Nasenloch geben. Durch das enthaltene Salz wirkt sie abschwellend und ist außerdem reich an Antikörpern.
Tipp:
Ich finde es angenehm, Muttermilch mit einer Pipette in Knöpfchens Nase zu tröpfeln. Dazu fülle ich eine kleine Menge in eine gereinigte Flasche aufgebrauchter Nasentropfen. Gekühlt hält die Milch darin 2 Tage.
Ansonsten kannst du es mit einem befeuchtenden Salzspray versuchen, denn im Gegensatz zu „echten“ Nasentropfen greift es die Nasenschleimhäute nicht an. Wie die Muttermilch wirkt ein solches Spray nicht abschwellend, sondern eher sekretlösend. Mein persönlicher Favorit sind dabei ganz eindeutig die Emsan Meersalztropfen für Säuglinge.* Die Sprayfunktion funktioniert dabei nämlich nach unten, so dass dein Baby wie gewohnt auf dem Rücken liegen kann. Willst du ein solches Salzspray lieber selbst herstellen, findest du hier ein bewährtes Rezept.
Wenn alles nicht hilft, müssen es vielleicht doch die abschwellenden Nasentropfen aus der Apotheke sein. Für Säuglinge gibt es sie in einer besonders niedrigen Dosierung. Und während Erwachsenen und Kindern empfohlen wird, diese über einen kurzen Zeitraum regelmäßig 2-3-mal täglich zu nehmen, nimmt man bei Säuglingen davon noch Abstand und gibt sie so selten wie möglich.
Nasenbutter – die pflegende Alternative
Neben Nasentropfen bzw. Nasenspray gibt es auch die Möglichkeit, mit einer Nasenbutter zu arbeiten. Die Funktionsweise ist dabei eine andere. So wird die Butter nicht in die Nase gegeben, sondern unter dieser aufgetragen. Dort wirkt sie in erster Linie hautpflegend. Erst durch den speziellen Kräuterzusatz erhält sie eine schleimlösende Wirkung. Dieses einfache Rezept für selbstgemachte Majoranbutter gefällt mir besonders gut.
Keine Lust oder Zeit für DIY? Dann frag in deiner Apotheke einmal nach Anisbutter. Sie funktioniert ähnlich gut.
Achtung
Wichtig ist, dass du bei der Behandlung von Säuglingen und Kleinkindern auf Präparate, die ätherische Öle (insbesondere Eukalyptus, Menthol oder Kampfer) enthalten, verzichtest. Sie könnten bei diesen schnell zu einer lebensgefährlichen Kehlkopfverkrampfung führen. Konsequenterweise nutzt du sie im Krankheitsfall natürlich ebenfalls nicht, solange dein Kind noch klein ist.
Schluss mit schlaflosen Nächten
In Erkältungszeiten ist nicht nur das Trinken bzw. Essen, sondern auch das Schlafen eine echte Herausforderung. Dabei brauchen Baby und Eltern den Schlaf doch dann besonders dringend.
Oft hilft es aber schon, deinen kleinen Knopf bei gekipptem Fenster schlafen zu legen. Die kühle Luft führt zu einer Verengung der Blutgefäße und einem Abschwellen der Nasenschleimhäute.
Reicht das nicht aus, kannst du Knöpfchens Lage verändern, d.h. erhöhen, indem du im Kopfbereich ein Keilkissen* unter die Matratze legst.
Tipp:
Kein Keilkissen vorhanden? Dann tut es auch ein dicker Aktenordner – oder besser zwei. Mit zweien deckst du nämlich wirklich die gesamte Babybettbreite ab und dein Baby kann nicht versehentlich aus der Schrägen rollen. Für die bessere Anpassung im Beistellbett haben wir auch schon mit unterschiedlich hoch geschichteten Handtüchern gearbeitet.
Husten
Eine verstopfte Nase und dadurch festsitzender Schleim ziehen fast zwangsläufig Husten nach sich. Denn so soll der Schleim gelöst und abtransportiert werden. Die oben genannten Tipps sind darum also auch bei produktivem Husten durchaus hilfreich.
Mit feuchter Luft gegen trockenen Husten
Im Gegensatz zu produktivem, feuchten Husten kann Reizhusten verschiedenste Gründe haben. Ob als Ankündigung einer neuen Erkältung oder Überbleibsel einer solchen wird er durch trockene Heizungsluft auf jeden Fall noch weiter verstärkt.
Da hilft oftmals eine ganz einfache Gegenmaßnahme. Hänge Luftbefeuchter* an oder nasse Handtücher auf die Heizungen und halte sie durchgehend feucht. Und was viele nicht wissen: Regelmäßiges Stoßlüften für 5-10 Minuten bringt nicht nur frische, sauerstoffreiche Luft in die Wohnung, sondern auch mehr Luftfeuchtigkeit.
Tipp
Trockne in Erkältungszeiten deine Wäsche in Wohn- und Schlafzimmern.
Natürliche Hausmittel
Am nächsten Tag kannst du aktiv werden und dein Baby mit Tee und Wickeln versorgen. Die eignen sich nämlich schon für die Kleinsten.
Neben Fenchel, Kamille und Melisse gehören der Schlecker Hustentee sowie der Krampflösende Hustentee darum schon lange zu meinen Winter-Teevorräten. Es gibt aber auch noch zahlreiche andere Möglichkeiten – und je älter dein kleiner Knopf ist umso mehr.
Als Wickel bevorzuge ich persönlich den Zitronenwickel. Er ist so herrlich unkompliziert und trotzdem wohltuend. Wer mehr Muße hat, kann mit einem Quark- oder einem Kartoffelwickel für eine beschleunigte Genesung sorgen.
Eine Inhalation hingegen ist in diesem jungen Alter noch schwierig. Bei den meisten Inhalationszusätzen handelt es sich nämlich um ätherische Öle, die bei Kindern unter 2 Jahren ja noch nicht empfohlen werden (siehe oben). Darüber hinaus stellt das Hantieren mit heißem Wasser eine nicht zu vernachlässigende Gefahr dar.
Tipps:
Die Geräte der Firma Pari* können nicht nur entzündungshemmende oder bronchienerweiternde Medikamente vernebeln. Du kannst sie auch einfach nur mit einer isotonen Kochsalzlösung* befüllen. Vielleicht schreibt dir euer Kinderarzt ja ein Rezept für ein Dauergerät, ansonsten lohnt sich auf jeden Fall der private Kauf.
Toleriert dein kleiner Knopf die Säuglingsmaske nur leidlich, versuche es beim nächsten Mal vor dem Fernseher. Auch wenn das gegen alle Prinzipien verstoßen mag, gilt in diesem Fall „Der Zweck heiligt die Mittel“.
Zum Arzt
Apropos Arzt: Eine Erkältung ist an sich erstmal harmlos. Trotzdem sollten Babys in den ersten sechs Lebensmonaten auch damit immer zum Arzt. Und selbst danach kann es je nach Situation durchaus sinnvoll sein, dein Knöpfchen dem Kinderarzt zumindest einmal kurz vorzustellen, z.B. bei hohem Fieber oder hartnäckigem Husten.
Eine Liste aller Symptome, bei denen ein Arztbesuch im Babyalter empfohlen wird, findest du übrigens hier.
Lifehacks
Hier findest du noch mehr Lifehacks für die Babyzeit.
Und hier gibt es dann die Lifehacks für die Kinderzeit.
iOS und Android App
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Halli Hallo! Bin grade auf den Artikel gestoßen und finde ihn auch recht hilfreich und beruhigend 🙂
eines jedoch verstehe ich nicht ganz, es wird geschrieben man soll auf ätherische Öle verzichten da Sie kehlkopfkrämpfe auslösen können! Es wird dann zu majoranbutter geraten. Jedoch wird im Rezept majoranöl verwendet, welches meiner Ansicht nach auch ein ätherisches Öl ist
Hallo Anna,
vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich, dass dir der Artikel gefällt.
Ätherische Öle wirken bei Babys und Kleinkindern stärker als bei Erwachsenen – in ihrer eigentlichen Wirkung und auch in der Nebenwirkung. Darum sind die Art des Öls und seine Dosierung entscheidend. Im Gegenteil zu den gängigen Erkältungspräparaten mit Menthol und Kampfer ist Majoranöl ein eher mildes Öl, weswegen ich es in der Rezeptur gerne verwende.
Alles Liebe,
Kirstin
P.S. Bitte beachte: Dies ist ein Produkt zum Selbermachen. Solltest du es nachmachen, so geschieht dies auf eigenes Risiko.
Lieben dank für die schnelle Antwort! Ich befasse mich erst seit kurzem mit alternativen Methoden und bin froh über jeden Rat und jede Information!
Danke!