Stammzellen gegen Multiple Sklerose

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Stammzellen sind wichtige Bestandteile der Regenerativen Medizin und werden in unterschiedlichen Anwendungsgebieten eingesetzt. So können Stammzellen beispielsweise bei neurodegenerativen Erkrankungen[1][2] (Alzheimer, Parkinson), Zivilisationskrankheiten[3][4][5][6] (Krebs, Diabetes, Arteriosklerose) Infektionskrankheiten[7] (AIDS, Tuberkulose) und sogar gegen Allergien[8] und Asthma[9] helfen. Mittlerweile werden Stammzellen schon bei über 70 Krankheiten erfolgreich eingesetzt. Insbesondere bei chronisch entzündlichen Autoimmunerkrankungen werden große Hoffnungen in Stammzelltransplantationen gesetzt. In diesem Beitrag möchten wir die Fortschritte der Stammzellforschung für PatientInnen mit Multipler Sklerose vorstellen.

 

Mutliple Sklerose – chronische Entzündungen des Zentralnervensystems

Multiple Sklerose (MS) betrifft in Deutschland rund 130 000 PatientInnen – darunter auch viele jüngere Menschen[10]. Der chronische Entzündungsverlauf im Zentralnervensystem verursacht mannigfache Symptome[11]. MS entwickelt sich „schubartig“ und die ersten Anzeichen drücken sich oft in Form von Sehproblemen (doppeltes Sehen, verschwommenes Sehen, einseitiger Vissusverlust) und Spasmen (starken Krämpfen) aus[12][13]. In einer weiteren Phase kommt es zu einer Abnahme der Bewegungskoordination und zunehmenden Sprechstörungen[14]. Schließlich zerstört der Entzündungsherd die Nervenzellfortsätze und hindert sie an der ordnungsgemäßen Weiterleitung der Nervenimpulse. Als Auslöser gelten vorrangig genetische Dispositionen – aber auch der Lebensstil (bspw. das Rauchen, Übergewicht) gilt als Verstärker für den Krankheitsbeginn.

 

Können Stammzellen bei Multipler Sklerose helfen?

Nach wie vor gilt MS als unheilbar. Die Standardmethoden zielen darauf ab, den Krankheitsverlauf einzudämmen und zu verlangsamen. Die Stammzelltherapie könnte ein entscheidender Wegbereiter für die Beendigung weiterer Schäden an den Nervenzellen sein. Dank den Transplantationsverfahren mit Stammzellen kann das Immunsystems „neu gestartet“ werden. In einer Studie mit MS-PatientInnen konnten bei durchschnittlich 9 aus 10 Patienten Krankheitsverlauf gestoppt werden. Bei einigen StudienteilnehmerInnen wurde sogar ein Rückgang der Symptome festgestellt[15]. Eine Transplantation von Stammzellen kann jedoch auch zu Nebenwirkungen führen, aus diesem Grund muss ein Eingriff mit Stammzellen hinsichtlich der Risiken immer sorgfältig abgewogen werden. Dennoch zeigt sich die Transplantation von Stammzellen – beispielsweise aus Nabelschnurblut – als wichtiger Schlüssel für eine höhere Lebensqualität der MS-PatientInnen.

 

Können Stammzellen für private Zwecke konserviert werden?

Einige Anbieter in Deutschland bieten die Konservierung von Stammzellen an. Der Ablauf einer Einlagerung von Stammzellen aus Nabelschnurblut ist schmerzfrei und unkompliziert. Die Stammzellen deines Kindes werden in Gefriertanks für mehrere Jahrzehnte eingelagert und können bei Bedarf medizinisch eingesetzt werden. Dein Kind kann im Falle einer schwerwiegenden Erkrankung auf die eigenen Stammzellen zurückgreifen – diesen Vorgang nennt man autologe Transplantation. Unser Preis- und Leistungsvergleich konnte zwischen den Anbietern Vita 34,  eticur) und der Deutschen Stammzellenbank deutliche Kostenunterschiede feststellen, ein genauer Vergleich könnte sich also somit lohnen.

 

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Literaturverzeichnis

Bronisch, Friedrich Wilhelm (1975): Multiple Sklerose. 3., überarb. u. erw. Aufl. Stuttgart: Enke.

d’Astolfo, Lisa; Hein, Tabea; Schaffert, Tonio; Scheithauer, Florian; Wiederkehr, Thomas (2013): Curcumin und Multiple Sklerose. In: Biologie in unserer Zeit 43 (3), S. 178–183. DOI: 10.1002/biuz.201310509.

General Practitioners in Asthma Group (1992-): Asthma in general practice. Journal of the GPs in Asthma Group. Reading, UK: Published on behalf of the GPs in Asthma Group by Colwood House Medical Publications.

Greaves, Melvyn F. (2003): Krebs – der blinde Passagier der Evolution. Berlin: Springer.

Jost, Wolfgang (2005): Therapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms. 3. Aufl. (UNI-MED science). Bremen: UNI-MED Verl.

Journal of asthma and allergy. Auckland, N.Z.: Dove Medical Press. Auckland, N.Z.: Dove Medical Press.

Kim, Youn Kyoung; Small, Eusebius; Okumu, Moses (2019): School-based HIV/AIDS education, risky sexual behaviors, and HIV testing among high school students in the United States. In: Social work in health care 58 (3), S. 258–273. DOI: 10.1080/00981389.2018.1558163.

Liebscher, Fred (1987): Multiple Sklerose. E. Krankheit, mit d. man leben kann. 3. Aufl. Heidelberg: Haug.

Lohmueller, Kirk E.; Sparsø, Thomas; Li, Qibin; Andersson, Ehm; Korneliussen, Thorfinn; Albrechtsen, Anders et al. (2013): Whole-exome sequencing of 2,000 Danish individuals and the role of rare coding variants in type 2 diabetes. In: American journal of human genetics 93 (6), S. 1072–1086. DOI: 10.1016/j.ajhg.2013.11.005.

Multiple Sklerose (2002). 3., neu bearb. und erw. Aufl. München: Urban & Fischer. München: Urban & Fischer.

Multiple Sklerose (2012). In: DNP 13 (11), S. 88.

Nussbaum, Robert L.; Ellis, Christopher E. (2003): Alzheimer’s disease and Parkinson’s disease. In: The New England journal of medicine 348 (14), S. 1356–1364. DOI: 10.1056/NEJM2003ra020003.

red (2012): Multiple Sklerose. In: DNP 13 (10), S. 78. DOI: 10.1007/s15202-012-0454-y.

Whitmer, Rachel A.; Karter, Andrew J.; Yaffe, Kristine; Quesenberry, Charles P.; Selby, Joseph V. (2009): Hypoglycemic episodes and risk of dementia in older patients with type 2 diabetes mellitus. In: JAMA 301 (15), S. 1565–1572. DOI: 10.1001/jama.2009.460.

 

[1] Nussbaum und Ellis 2003.

[2] Jost 2005.

[3] Ebd.

[4] Greaves 2003.

[5] Lohmueller et al. 2013.

[6] Whitmer et al. 2009.

[7] Kim et al. 2019.

[8] Journal of asthma and allergy.

[9] General Practitioners in Asthma Group 1992-.

[10] Multiple Sklerose 2002.

[11] Multiple Sklerose 2012.

[12] Bronisch 1975.

[13] Liebscher 1987.

[14] D’Astolfo et al. 2013.

[15] Red 2012.


 

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