Obstbäume beschneiden – Pflanzschnitt, Erziehungsschnitt und Erhaltungsschnitt

Obstbäume beschneiden
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Wer ernten will, muss seine Obstbäume rechtzeitig und richtig beschneiden. Also mal ran, an die Schere!

 

Kategorie:

Gehölze

 

Zeitpunkt:

Frostfreier, trockener Tag im Januar, vor dem ersten Austrieb

 

Du brauchst:

  • 1 Baum- bzw. Astschere
  • Astklammern
  • Ggf. 1 Bügelspannsäge

 

      

 

Und so geht’s:

Pflanzschnitt

Der Pflanzschnitt fördert das verzweigte Wachstum Deines neu gepflanzten Obstbaumes und soll ihn von Anfang an in die gewünschte Form bringen.

  • Fokussiere Dich dabei auf 4-5 Leitäste, bei Apfel- und Birnbäumen sogar nur auf 3-4, und schneide etwaige Konkurrenzäste heraus.
  • Kürze dann sämtliche Triebe um ein Drittel ihrer Länge.
  • Bringe sie, wenn nicht so gewachsen in einen 45°-Winkel. Ansonsten tragen sie keine Früchte. Das gelingt Dir durch das Anbinden von Gewichten oder das Abspreizen mittels Wäscheklammern bzw. Astklammern.

Erziehungsschnitt

In der Zeit zwischen Pflanzung und erstem Fruchtertrag gibt es den so genannten Erziehungsschnitt. Er fördert insbesondere das Wachstum Deines Obstbaumes.

  • Strebe langfristig eine pyramidenähnliche Krone an.
  • Beschränke Dich beim Höhenwachstum auf nur einen einzigen senkrechtwachsenden Ast. Alle anderen sogenannten Steiläste schneidest Du heraus.
  • Diesen einen auserwählten Ast aber kürzt Du jährlich um ein Drittel seiner Länge.
  • Dann kümmerst Du Dich um die Seitenäste. Gabeln diese sich an ihrem Ende, schneidest Du den nach oben wachsenden Teil ab.
  • Die Seitenäste sollten anschließend alle etwa die gleiche Höhe haben.

Erhaltungsschnitt

Nach der ersten Ernte beginnt die Zeit des Erhaltungsschnitts. Er bremst zu starkes Wachstum und führt zu gesteigertem Ertrag.

  • Äste, die nur noch kleine oder schlecht aussehende Früchte getragen haben, kannst Du hinter einem neugebildeten Trieb abschneiden.
  • Entferne außerdem kranke sowie nach innen wachsende Triebe. Auch sie bilden kaum Blüten mehr, aber nehmen den anderen Luft und Licht.
  • Bringe danach zu lange Triebe auf die passende Länge, wobei Du Dich weiterhin an der bekannten Pyramidenform orientieren solltest.
  • Schneide dabei stets so, dass die obersten Augen eines Triebes nach außen zeigen.

 

Achtung:

  • Die vorangegangenen Anleitungen beziehen sich auf Buschbäume sowie Halb- und Hochstämme. Spalierobst, und Spindelbäume sind ausgeschlossen.
  • Selbst, wenn Du beim Schnitt einen Fehler machst, ist der bei weitem nicht so schlimm, als wenn Du ganz auf den Obstbaumschnitt verzichtest.

 

Tipps:

  • Beschneide deinen Baum stets nur so viel wie nötig und entferne lieber einen großen Ast statt vieler kleiner Triebe. So verhinderst Du ein übermäßiges Wachstum und Dein Baum kann seine Kräfte auf die Fruchtentwicklung verwenden.
  • Äste entfernst Du durch einen Schnitt durch den schmalen Rindenwulst zwischen Stamm und Ast.
  • Seitentriebe entfernst Du durch einen schrägen von der Knospe wegweisenden Schnitt kurz über derselben.
  • Die Schnittstellen bedeuten eine exzellente Angriffsfläche für Schädlinge und Pilze. Möchtest Du Deinen Baum bestmöglich davor bewahren, so empfiehlt es sich, die Schnittstellen mit einem Messer zu begradigen und ggf. sogar noch mit Wundwachs zu behandeln.
  • Wenn Du Nektarine und Pfirsich während der Blüte beschneidest, erkennst Du schnell, welche Äste stören. Triebe ohne Blüten solltest Du jetzt auf 1-3 Augen zurückschneiden, Triebe, die nur Blüten, aber keine Blätter tragen, entfernst du komplett.
  • Die Süßkirsche kannst Du direkt bei der Ernte schneiden. So geht alles in einem Rutsch und teilweise sogar einfacher. Denke daran, hier auch nach unten zeigende Äste, so genannte Peitschentriebe, zu beseitigen.

 

Wissenswert:

  • Der Obstbaumschnitt dient zunächst der Entwicklung der Standfestigkeit, später der gleichmäßigen und Belichtung und Durchlüftung.
  • Nektarine und Pfirsich brauchen den Erhaltungsschnitt jährlich, während Apfel, Birne und Sauerkirsche den auch getrost mal ein Jahr überspringen können. Bei Mirabelle, Süßkirsche und Zwetschge reicht es aus, den Erhaltungsschnitt alle paar Jahre bei Bedarf durchzuführen. Aprikosenbäume benötigen keinen Schnitt.

 

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Literatur

 


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