Kritik an der Stammzellenbank Vita 34 aus Leipzig

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Kritik an der Stammzellbank Vita 34

Verständlicherweise werden neue medizinische Ansätze von einigen auch immer kritisch bewertet. So gibt es natürlich auch ablehnende Stimmen gegenüber einer privaten Stammzell-Einlagerung. Speziell Vita 34 steht als größter kommerzieller Anbieter von Einlagerungen im Kreuzfeuer der Kritik. Deswegen haben wir für dich alle kritischen Punkte zusammengetragen. So kannst du dir selbst ein gutes Bild darüber machen und überlegen, ob für dich persönlich die Gründe für eine Einlagerung bei einem Privatanbieter ausreichend sind oder eben nicht.

 

Generelle Kritik an der privaten Einlagerung von Stammzellen aus Nabelschnurblut

Die Methode der Konservierung von Stammzellen aus Nabelschnurblut wurde insbesondere im Rahmen der Einführung der neuen medizinischen Möglichkeiten oftmals als dubiose Geldmacherei abgetan. So wäre die private Einlagerung speziell aus diesen Gründen sinnlos:

  1. Die Bedarfswahrscheinlichkeit körpereigener Stammzellen ist äußerst gering.
  2. Bei genetischen Erkrankungen können körpereigene Stammzellen nicht verwendet werden.
  3. Die Blutmenge reicht nur als Infusion für ein max. 40kg schweres Kind.

Bei unserer Recherche sahen wir 2 von 3 Kritikpunkten als gerechtfertigt. Die Wahrscheinlichkeit der Verwendung körpereigener Stammzellen ist tatsächlich sehr gering. So konnte Vita 34 erst in 52 Fällen einen erfolgreichen medizinischen Einsatz verzeichnen – und das bei bei über 850.000 Einlagerungen. Auch der zweite Kritikpunkt ist absolut richtig: Bei genetischen Erkrankungen würden körpereigene Stammzellen die Krankheit nicht stoppen, das ist jedem Mediziner sonnenklar. Im Gegensatz dazu gibt es für den dritten Kritikpunkt keine stichhaltigen Informationen. Er stammt vermutlich noch aus der Zeit der ersten Einlagerungen oder ist einfach nur eine Vermutung. Mithilfe neuester Aufbereitungstechniken werden die Stammzellen vorab extrahiert und anschließend konserviert, diese reichen in ihrer Konzentration für die gängigen Verfahren der Regenerativen Medizin aus. Von Seiten der Befürworter von Nabelschnurblut-Einlagerungen wird auf die bemerkenswerten Fortschritte in den Laboratorien und die vielen neuen Einsatzgebieten aus international renommierten Studien hingewiesen (Einsatzgebiete in der Regenerativen MedizinFortschritte gegen die häufigste Todesursache der Welt). Aus dieser Perspektive kann eine Einlagerung der Stammzellen dein Kind am wissenschaftlichen Fortschritt teilhaben lassen. Zusätzlich können Stammzellen schon heute über 70 Krankheiten heilen: dahingehend haben wir auf einer anderen Seite die Pro- und Contras einer Einlagerung für dich zusammengefasst. Inwieweit für diese Fortschritte die Einlagerung von körpereigenen Stammzellen notwendig ist, kann nicht beantwortet werden und reicht ins Reich der Spekulationen hinein.

 

Kritik an der mangelnden Netzabdeckung von Vita 34

In einigen Foren wurde von einer mangelnden Netzabdeckung bei Vita 34 geschrieben und im gleichen Atemzug auf einen anderen Anbieter verwiesen. Die Argumentation lautet bei diesen kritischen Stimmen:

  • Es gibt keine Kooperationskliniken von Vita 34, die ausreichend nah sind.
  • Es gibt so gut wie keinen Kundenservice bei Vita 34.

Nach unseren Recherchen sind beide Kritikpunkte an den Haaren herbeigezogen. Vita 34 hat deutschlandweit nachweislich die beste Netzabdeckung mit rund 95 % aller Geburtskliniken. Damit verweist Vita 34 sogar die sehr gut vernetzte Deutsche Stammzellenbank auf den zweiten Rang. So konnten wir nicht nur viele Kooperationskliniken von Vita 34 in Berlin, München, Hamburg, Köln, Erlangen und Leipzig finden, sondern auch eine gute Abdeckung in den ländlicheren Gegenden feststellen. Die Kritik bezüglich des Kundenservice haben wir selbst überprüft und bei der entsprechenden Telefonnummer angerufen. Die Dame ist freundlich gewesen und verwies auf die Geschäftszeiten von Montag bis Freitag, 8:00 – 19:00 Uhr sowie die kostenlose Hotline und Infomaterialien, die sie uns gerne ebenso kostenfrei zuschicken würde. Dieser Service entspricht auch den Erfahrungen, die wir bei der Deutschen Stammzellbank gemacht haben: kostenlose Hotline (hier sogar am Wochenende) und kostenfreie Infomaterialien für Zuhause.

 

Vita 34 ist ein teurer Marktführer

Sehr häufig wird besonders kritisch über die systematische Firmenübernahmestrategie und deren Auswirkungen berichtet, im Zentrum steht die Kritik:

  • Vita 34 kauft alle Konkurrenten auf.
  • Vita 34 ist teuer.

Nach unserem Kenntnisstand sind beide Kritikpunkte berechtigt. Tatsächlich hat Vita 34 am deutschen Markt den günstigen Anbieter Seracell übernommen und kann auch auf zahlreiche Firmenfusionen in Spanien, Dänemark, Litauen sowie Serbien verweisen. Damit erhöht sich tatsächlich die Marktkonzentration und Vita 34 kommt zunehmend in die Situation einer Monopolstellung. In Deutschland gibt es neben Vita 34 nicht mal mehr eine Handvoll Anbieter. Auch in Österreich hat Vita 34 nur mehr einen Mitbewerber. Das Unternehmen ist somit sehr kauffreudige und stark wachsend, ein Umstand, der sich mittel- und langfristig auch auf die Preisgestaltung auswirken könnte. In unserem Kostenvergleich belegt Vita 34 bereits den mit Abstand letzten Platz und kann mit dem derzeitig günstigsten Angebot Deutschlands keinesfalls mithalten. Solltest du dich für eine Einlagerung bei Vita 34 entscheiden, so kannst du über diesen Link eine Preisreduktion von 50 € erhalten.

 

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Weiterführende Literatur über Kritik an Stammzellen-Einlagerungen

Arnold, Stefan; Bernat, Erwin; Kopetzki, Christian (Hg.) (2016): Das Recht der Fortpflanzungsmedizin 2015 – Analyse und Kritik. Manz’sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung (Schriftenreihe Recht der Medizin, Band 38). Wien: Manz’sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung.

Gordijn, Bert (2000): Ethische Fragen zur Stammzellentransplantation aus Nabelschnurblut. In: Ethik in der Medizin 12 (1), S. 16–29.

Höfling, Wolfram (2001): Reprogenetik und Verfassungsrecht (Schriftenreihe der Kölner Juristischen Gesellschaft, 27). Köln: Schmidt.

Kalender, Ute (2014): Körper von Wert. Eine kritische Analyse der bioethischen Diskurse über die Stammzellforschung (Gender Studies). s.l.: transcript Verlag.

Kersten, Jens (2004): Das Klonen von Menschen. Eine verfassungs-, europa- und völkerrechtliche Kritik. Zugl.: Berlin, Humboldt-Univ., Habil.-Schr., 2004 (Jus publicum, 115). Tübingen: Mohr-Siebeck.

Trost, Sabine (2015): Präimplantationsdiagnostik im österreichischen Recht. Analyse und Kritik (Linzer Schriften zu Gender und Recht, 57). Linz: Trauner Verlag.


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