Blockhaus, Holzhaus, Fertighaus – 1×1 der Bauweisen

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Das Besondere am Fertighaus ist die Vorfertigung einzelner Bauteile in trockenen Werkshallen, bevor diese zur Baustelle transportiert und dort in kürzester Zeit zum Haus aufgebaut werden. Obwohl es auch Massivfertighäuser gibt, also Fertighäuser aus Stein, wird der Großteil der Fertighäuser aus Holz konstruiert. Der größte Pluspunkt liegt dabei darin, dass es sich um einen nachwachsenden Primärwerkstoff handelt. Es werden vier verschiedene Bauweisen unterschieden:

 

Skelett-/Ständerbau

Die Skelettbauweise ähnelt sehr stark der mittelalterlichen Fachwerkbauweise, bei der die gesamte Hausstatik auf einem Gerüst aus miteinander verschraubten horizontalen und vertikalen Ständern liegt. Die Wände sind vom Tragwerk getrennt und können beliebig gestaltet werden. Gipsplatten mit dazwischenliegendem Dämmmaterial sind dabei genauso denkbar wie gemauerte Steine, große Glasflächen oder ein offenes Konzept. Während dies eine bemerkenswerte Flexibilität in der Raumgestaltung und eine exzellente Wärmedämmmöglichkeit über die gesamte Wandfläche mit sich bringt, folgen daraus teilweise weniger robuste Wände und eine geringe Schallisolierung.

 

Rahmenbau

Beim Rahmenbau werden die senkrechten und waagerechten Hölzer zu einem standardisierten Rahmen (meist im Abstand von 62,5 cm) miteinander verbunden und durch Span- oder OSB-Platten (mit einer Breite von 62,5 cm bzw. 125 cm) von beiden Seiten stabilisiert. Die Lastenableitung erfolgt im Gegensatz zum Skelettbau über Scheiben, nämlich die gesamte Wand. Wenngleich nicht so platzsparend wie die offene Holzständerbauweise, so sind die Wände bei dieser Konstruktion trotzdem deutlich schmaler als die eines Massivhauses. Die Wohnfläche wird bei gleichen Außenmaßen fast 10% größer.

 

Tafelbau

Im Grunde könnte man den Tafelbau auch zum Rahmenbau zählen, ist er diesem doch sehr ähnlich. Unterschieden wird er allerdings durch eine noch stärkere Vorfertigung, z.B. der werkseitigen Anbringung der Außenfassade, der Fenster und Türen sowie der zwischen den Planken befindlichen Haustechnick, Dämmung und Dampfbremse. Gleichzeitig kann der einzelne Baukörper deutlich größer als beim Rahmenbau werden, nämlich bis zu drei Geschossen hoch und 12,5m breit. Die werkseitig so angefertigten Außenwandtafeln werden zusammen mit den Wandinnentafeln, den Decken- und Dachtafeln an der Baustelle direkt zu einem wind- und regendichten Haus verbunden.

 

Blockhausbau

Der Blockhausbau ist deutlich massiver als die vorangegangenen Bauweisen, sozusagen das Gegenteil vom Skelettbau. Hierbei werden massive Holzbalken miteinander verbunden und das oftmals sogar doppelwandig, damit Dichtungsband und Dämmstoff ihren Platz haben. Zugegebenermaßen ist ein Blockhaus ein echter Blickfang und das Nonplusultra in Sachen gesundes Raumklima. Dem gegenüber stehen jedoch ein erhöhter Holzbedarf, ein verkleinerter Wohnraum und ein vergleichsweise höherer Kaufpreis. Außerdem können eine natürliche Setzung, die auch durch ein Vortrocknen der Hölzer nicht vollständig ausgeschlossen wird, sowie schlechte Abdichtungsmöglichkeit und Anfälligkeit für Schädlingsbefall früher oder später zu Problemen führen.

 

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Literatur

 


Blockhaus, Holzhaus, Fertighaus – 1-1 der Bauweisen

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